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Thema: Der frühe Bowie -ein Dilettant? (1800-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Habe in eine neugekaufte CD reingehört: "Deram Anthology 1966-68".
Diese Titel des jungen Bowie wirken auf mich oft kindlich-verspielt
und waren kommerziell wenig erfolgreich.

Wie findet ihr diese recht unbekannten Stücke?
Wie erklärt sich der spätere Durchbruch des Meisters? Nehme an,
sein Rollenspiel (Ziggy Stardust u. a.) dürfte hierbei mit ausschlaggebend sein.

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #1
nä - er war aber auch sseeeeeehhhr jung, da.
also, wenn ich mir überlege, wie ich in dem Alter drauf war... puh, zum Glück hab ich da keine Platten aufgenommen...
nu, ich vermute mal, er hat sich da recht stark an irgendwelchen Vorbildern orientiert. Aber seine Originalität + Humor blitzen dann doch immer zwischendurch schon mal auf-
ich finde, unter diesen Songs sind durchaus schon ein paar "Perlen"... 

Andere Frage:  wer hat damals eigentlich diese pompösen Arrangements gemacht? Der junge Bowie etwa? Irgndwie klingt das schon so, als hätten da noch ne Menge anderer Leute mitgemischt...
(weiß leider nich viel über diese Zeit..)

...und der Durchbruch kam wohl mit "space oddity", was ja auch ein ganz außergewöhnlich toller Song ist - und dann war da doch gerade die Mondlandung...

gruß, Z

Re: Der frühe Bowie - ein Dilettant?

Antwort #2
Zitat
Wie findet ihr diese recht unbekannten Stücke?

Als ich mir Anfang der 80er diesen ganzen Kram gekauft habe - die Cover waren einfach so schön ... und die Platten so billig - hab ich doch'n ziemlichen Schreck gekriegt.  Was für peinliche Aufnahmen ... ! 8O

 Die Songs, die dann später nochmal als Love You Till Tuesday rauskamen, find ich inzwischen mit Abstand ganz lustig. Rubber Band nervt mich. Mit Songs wie Liza Jane oder Louie Louie go Home kann ich nach wie vor gar nix anfangen ... schrääklich ...

Zitat
Wie erklärt sich der spätere Durchbruch des Meisters? 


Ich würde sagen durch konsequente Erhöhung seines Bekanntheitsgrades in den Medien durch solche Scherze wie: diese Prevention-of-Cruelty-to-Longhaird-Men-Geschichte, das demonstrative Tragen von Kleidern und Make Up und das Statement, dass er Männer liebe. Mit nichts davon könnte man heute einen Blumentopf mit gewinnen, aber damals konnte er damit ganz gezielt die entsprechenden Medienreaktionen provozieren; hat wunderbar funktioniert. Folgendes Bo-Zitat beschreibt seine Marketing-Strategie sehr plastisch:

Zitat
I play along, absolutely anything to break me through.
Because of everybody's thirst for scandal.

Wüsste gern, in wie weit die sehr erfolgreiche Space-Oddity-zur-Mondlandung-Aktion ebenfalls strategisch geplant war. ... so eine Mondlandung fällt ja nicht plötzlich von Himmel ... :alien: 

Keep swinging

* beate *

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #3
:-D
Hi, hier mein Senf:
Also ich finde, das die Frühwerke von Bowie, wie Zicky so schön anmerkte, schon sehr sehr "früh" entstanden sind und deswegen vieleicht etwas skurril anmuten.
Schließlich war Bowie damals gerade erst 16 als er mit der Musik anfing. Und ich denke weiter, das er damals natürlich noch nicht so Recht wusste, wohin die Reise geht. Zu Anfang standen ja die diversen Experimente mit verschiedenen Band's und einiges von dieser Zeit versprüht so etwas wie den unschuldige Charme einer Schülerband.
Er war im wahrsten Sinne des Wortes noch ein Lehrling.
Nicht zu verachten ist natürlich auch der Einfluss seines ersten Managers Kenneth Pitt und der wollte aus Bowie ja sowas wie einen Schlager-Sänger machen (ein für englische Verhältnisse "Schlager-Sänger").
Ich denke auch, in seinen ganz jungen Jahren war er, wie jeder Mensch in diesem Alter, auch noch zu beeindruckt von der Musik die andere erfolgreiche Bands damals spielten und statt sein eigenes Ding konsequent durchzuziehen, kopierte er mehr deren Stil.
Alles war also eine "Lernphase".
Aber ein Dilettant war er bestimmt nicht.
Und "Please Mr Gravedigger" ist so irre, dass es schon wieder schön ist!
 :-D
Gruß
Donizetti

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #4
Zitat
:-D

Und "Please Mr Gravedigger" ist so irre, dass es schon wieder schön ist!
 :-D
Gruß
Donizetti

Yep, und Laughing Gnome auch. Außerdem Schätzchen wie "Lieb dich bis Dienstag", dabei lag ich unterm Tisch vor lachen!

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #5
Zitat
ist so irre, dass es schon wieder schön ist!

Das sind viele frühe Werke :wink:
man muss differenzieren und irgendwie kann man jeder Periode etwas abgewinnen...
UND! es wurde immer besser.
viele der Titel aus 60th und 70th sind/wären heute in Neuauflage immer noch irre!


Frosch: empfehle die "Maximum Bowie"(amazon?) ist in english aber sehr informativ.

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #6
Zitat
Außerdem Schätzchen wie "Lieb dich bis Dienstag", dabei lag ich unterm Tisch vor lachen!


:lol: Ging mir genauso! :lol:
Komischerweise hatte ich damit bei Nicht-Fans ueberhaupt keinen Erfolg. :(

Re: Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #7
Zitat

Wie findet ihr diese recht unbekannten Stücke?


Ehrlich gesagt: Total Scheisse!  :D

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #8
Also mir geffalen diese frühen Aufnahmen zum größten Teil recht gut. Es ist zwar völlig anders als das was er später so gemacht hat aber schlecht ist es nicht.
Ich finde die Songs klingen selbst für die späten 60er noch sehr altmodisch. In einer Biografie stand es klingt sehr nach Music Hall, ich finde das sehr passend ausgedrückt. Bowie war zu der Zeit noch nicht so richtig auf der Rockspur und hat sich viel an anderen Sache orientiert, außerdem hat er zu der Zeit ja noch viel mit Theater und diesem Pantomimen-Zeug am hut gehabt und ich finde so klingen die Songs auch.
Das ist aber positiv gemeint.

Re: Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #9
Zitat
Habe in eine neugekaufte CD reingehört: "Deram Anthology 1966-68".
Diese Titel des jungen Bowie wirken auf mich oft kindlich-verspielt
und waren kommerziell wenig erfolgreich.

Wie findet ihr diese recht unbekannten Stücke?
Wie erklärt sich der spätere Durchbruch des Meisters? Nehme an,
sein Rollenspiel (Ziggy Stardust u. a.) dürfte hierbei mit ausschlaggebend sein.

Also, ich weiß nicht, was du mit früh meinst. Sowas wie Laughing Gnome und Love you till tuesday? Die Sachen find ich geil! :-D  :-D  :-D

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #10
Ich mag diese Bowie Frühwerke auch nicht so besonders. Hab die zwar irgendwo im Schrank stehen, aber nach einmal hören nie wieder gewagt in den Player zu legen.

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #11
Zitat
Ich mag diese Bowie Frühwerke auch nicht so besonders. Hab die zwar irgendwo im Schrank stehen, aber nach einmal hören nie wieder gewagt in den Player zu legen.


Ground Control to Major Tom
hast du wirklich nur einmal SPACE ODDITY gehört, kann ich nicht glauben...

Re: Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #12
Zitat
Habe in eine neugekaufte CD reingehört: "Deram Anthology 1966-68".
Diese Titel des jungen Bowie wirken auf mich oft kindlich-verspielt
und waren kommerziell wenig erfolgreich.

Wie findet ihr diese recht unbekannten Stücke?
Wie erklärt sich der spätere Durchbruch des Meisters? Nehme an,
sein Rollenspiel (Ziggy Stardust u. a.) dürfte hierbei mit ausschlaggebend sein.


[size=0px]IN THE HEAT OF THE MORNING[/size]
ein lied in meiner top 10

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #13
Zitat

Ground Control to Major Tom
hast du wirklich nur einmal SPACE ODDITY gehört, kann ich nicht glauben...


Das natürlich nicht. Das ist ja auch ein absoluter Klassiker, der wirklich tool ist. Ich dachte, dass es hier mehr um so Sachen wie laughing gnome etc. geht.

Der frühe Bowie -ein Dilettant?

Antwort #14
Zitat
Das natürlich nicht. Das ist ja auch ein absoluter Klassiker, der wirklich tool ist. Ich dachte, dass es hier mehr um so Sachen wie laughing gnome etc. geht.

dann ist ja alles gut...
oder gehts es um den ganz jungen

seite a The Manish Boys : I PITY THE FOOL + TAKE MY TIP
seite b Davy Jones and the Lower Third : YOU'VE GOT A HABIT OF LEAVING + BABY LOVES THAT WAY

 
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