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Thema: Neues! (24969-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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Neues!

Sodala,

da ich jetzt nicht mehr einfach jedesmal einen neuen Thread für eine von mir beworbene band eröffnen möchte, schmeiss ich von jetzt an einfach alles hier rein!

Bloc Party


Inzwischen sind Bloc Party längst dem Status des Geheimtipps entwachsen, sollte man in diesen Tagen noch jemandem als gut gemeinten Tipp mal eine EP der Londoner Band mitbringen, erntet man wohl nicht mehr als ein wissendes Lächeln. Nicht nur die mit Bravour bestandene deutsche General-Probe von Bloc Party bei der genannten Interpol-Tour dürfte an diesem Hype schuldig sein. Allen voran sind es die unerhört mitreißenden Über-Hits "Helicopter" und "Banquet", die schon längst die Dancefloors der Indie-Welt erobert haben.


Das Debüt "Silent Alarm" zeigt nun, dass Bloc Party auch noch etwas anders können, als lupenreine Knaller zu schreiben. In dreizehn Tracks mischen die Jungspunde Dance, Punk, New Wave, straighten Rock - sie wissen eben, dass man nie genug Robert Smith sein kann.

Zwischen den großartigen Auf-Die-Zwölf-Hits blitzt mit Songs wie "So Here We Are" oder dem wunderschön-tragischen "This Modern Love" auch eine etwas ruhigere, sphärische Seite der Band durch. Überhaupt ist alles so geschickt arrangiert und abgestimmt, man achte nur darauf, wie die zwei Gitarren in "Banquet" geradezu miteinander spielen.

Neben den wirbelnden Gitarren beeindruckt vor allem das unglaubliche Drumming von Matt Tong. Wann fällt einem als Nicht-Schlagzeuger schon mal auf, wie wichtig dieses Instrument für den Gesamteindruck und den Flow der Songs ist? Was gerne überhört wird, ist bei "Silent Alarm" überaus offensichtlich: die straighten und präzisen Schläge mit ihren Off-Beats sind eines der prägendsten Elemente des Bloc Party-Sounds.

Ja, sie sind tight as fuck, enorm vielseitig und so stringent, dass der Sound von Bloc Party zur unverwechselbaren Marke wird. Dieser konsequenten Platte werdet ihr genauso wenig widerstehen können wie ich.

http://www.blocparty.com




j.

Neues!

Antwort #1
Hallo Jemen, die FAZ von heute ist ja auch ziemlich angetan von den Jungs:

Zitat
Die Nerven liegen wieder blank
Da sollten bei Rockgegnern die Alarmglocken läuten: Das Debüt der britischen Band "Bloc Party"

Wie viele Rockplatten reichen für ein Leben? Kommen zu den Erfahrungen, die man in der Jugend damit gemacht hat, später überhaupt noch wirklich neue hinzu? Zu Songs, die älter sind als man selbst, wird man ohnehin nie mehr die gleiche Beziehung aufbauen können wie zu denen, die auf den frühen, den wirklich großen Partys liefen. Wenn man also nicht wegen einer amour fou zu exotischen Ländern oder Frauen ganz die Richtung wechselt und plötzlich Samba lernt oder das Bongotrommelspiel, dann wird man immer auf der Suche nach der verlorenen Zeit und den verschütteten Riffs bleiben. Da man sich aber zugleich dafür schämt, mit Vierzig immer noch die gleichen New-Wave- und Indie-Platten zu hören wie mit Fünfzehn, begrüßt man jede Retrowelle aufs neue mit einem dreifach donnernden "Yeah,

yeah, yeah".

Also einmal konkret: Man hat die frühen "Cure" im Schrank, die "Talking Heads", "XTC", als die noch kein Lampenfieber hatten, natürlich auch "U2", die ja einmal eine wirklich gute Band waren (bis "War", 1983), dann die "Smiths". Später kam in dieser Richtung dann nicht mehr viel Neues dazu, "Generation Terrorist" von den "Manic Street Preachers" vielleicht und die frühen Sachen von "Radiohead", bevor die anfingen, jeden Ansatz einer guten Songidee durch den Mixer zu drehen. Dann galt es jahrelang, viel bräsigen oder wehleidigen Brit-Pop auszuhalten oder sich eben gleich ganz aufs Brettrocken zu verlegen (kann man ruhig eine Zeitlang mal machen, man geht in der kalten Jahreszeit ja auch ins Fitness-Studio).

Die Anhänger elektrifizierter Nervenkunst hatten lange nur die Wahl des kleineren Übels. Erst in jüngster Zeit kommen die Einschläge wieder näher: Mit den Kanadiern von "Hot Hot Heat" etwa und in Deutschland (immerhin) der Nürnberger Neo-New-Wave-Band "Robocop Kraus". Im vergangenen Jahr überschritten dann die großen britischen Importe "Franz Ferdinand" und "Razorlight" mit ihren makellosen Debütplatten die Grenze zum Trend.

Wave ist zurück: hart, aber nicht dumpf; klug, aber nicht verquast. Alternative Energie, aber kein Müsli-Kram. Recycling allerdings schon. Beim ersten, von der britischen Presse bereits ausgiebig vorab gefeierten Album der vierköpfigen Band "Bloc Party" könnte man sich bei jedem Song eine Scheibe Rockgeschichte abschneiden - was nicht gegen die Band spricht.

Stärker als "Silent Alarm" hat schon länger kein Album dieses Genres mehr begonnen. In das bedrohlich sirenenartig anschwellende Gitarren-Intro des ersten Songs "Like Eating Glass" platzt vorlaut das ungewöhnlich weit nach vorn gemischte Schlagzeug, darüber erhebt sich klar und dynamisch die variable Stimme des schwarzen Frontmanns Kele Okereke. Immer wieder verschieben sich die Rhythmen gegeneinander, bis sie schließlich in den zwingenden Refrain münden - ein "Sunday, Bloody Sunday" für unsere Zeit. Die schlackenlose, reduzierte Schärfe des Klangbilds paßt zu den aggressiven, politisch engagierten Texten Okerekes, dessen Stimme alle Register von der Qual Robert Smiths bis zum Pathos James Dean Bradfields beherrscht. Gleich das zweite Stück, "Helicopter", ist eine wütende Anklage gegen George W. Bush; in "Price of Gas" wird der Irak-Krieg auf seine wahren ökonomischen Motive hin abgeklopft.

Wozu die Band imstande ist, zeigt sie im dritten Song "Positive Tension", der ganz verhalten beginnt: Über eine Big-Beat-artige Drohkulisse von Baßlinie und Schlagzeug, die aus dem Klanglabor der "Chemical Brothers" stammen könnte, singt Okereke von Lebensleere und Langeweile und der scheinhaften Fluchtmöglichkeit ins Popstar-Dasein. In der Brigde imitiert die Gitarre dann unvermittelt ein "Nirvana"-Riff und spielt damit beiläufig das tragische Schicksal Kurt Cobains ein, um am Schluß eine scharfe Kurve in Richtung "Franz Ferdinand" zu nehmen: "Play it cool, boy!" Die Mittzwanziger von "Bloc Party" scheinen sich nicht nur ihrer Traditionen, sondern auch der Fallen des Musikgeschäfts sehr bewußt zu sein. Vom großkotzigen oder schnöseligen Auftreten manch anderer Band der Stunde - Biker, die Akademiker spielen, die Biker spielen - heben sie sich wohltuend ab.

Auch nehmen sie auf dem Album das Tempo raus, auf den Art-School-Rock der Hit-Single "Banquet" etwa folgt das intime "Blue Light". Wenn die Platte zwischendurch auch etwas an fiebriger Konsequenz verliert - und dann doch manchmal nach einer glücklich verdrängten "U2"-Single klingt ("So here we are") -, ist sie doch ein dramaturgisch durchdachter Entwurf, der die schwelgerischen Gesten und breiten Spannungsbögen des Britpop mit klaren Songstrukturen vereint - man höre nur "Luno", in dem "Franz Ferdinand"-Riffs ein Joint-venture mit hallendem Emo-Rock eingehen.

Nichts an diesem immer wieder verblüffenden Album ist vorhersehbar, fast alles dagegen zwingend. Vielleicht kommt mancher ja wirklich mit einer Handvoll Platten durchs Leben. Aber auch wenn man einen Schrank voll hätte - wäre diese nicht dabei, hätte man in jedem Fall etwas versäumt.  Richard Kämmerlings

Bloc Party, Silent Alarm. V2 Records 1030562 (Rough Trade)

Text: F.A.Z., 26.02.2005, Nr. 48 / Seite 48

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Antwort #2
man sollte sich nicht ständig gleich auf alles neue stürzen und es sofort glorefezieren.
für mich : haushoch überschätzt ,sorry.
 :abgelehnt:

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Antwort #3
Ich kenne das Album nicht und wollt Jemen einfach mal Rückendeckung geben, er beschwert sich sonst wieder, dass wir seine Musiktipps einfach ignorieren :-D Grundsätzlich gebe ich Dir mzet2003 aber recht - Woche für Woche, Monat für Monat werden neue Bands in den Himmel gehoben, nur damit kein Musikjournalist im Nachhinein sagen muss, er habe vielleicht einen neuen Trend verpasst. Bei den meisten dieser hochgejubelten Newcomer ist es am Ende wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern.

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Antwort #4
hm nein,meine aussage richtete sich ja nicht gegen jemen.
es ist sogar so das wir teilweise übereinstimmen was den musikgeschmack angeht,halt nur nicht in diesem fall.
 :-D

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Antwort #5
Aber angehört wirds zumindest ja schon mal, dadurch bin ich meinem Ziel wieder etwas näher gekommen..:-)

j.

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Antwort #6
konzertmitschnittseite im netz
http://www.justconcerts.com
sehr starke sachen dabei ...
franzerl ferdi, lalipuna, interpol, calexico, pink mountaintops, mogwai, shins, organ, notwist, stills, weakerthans, tortoise, clinic, fiercy furnaces ....................

enjoy :-D


und bloc party find ich klasse!

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Antwort #7
klasse jasper,gibts da ne möglichkeit die mitzuschneiden?
 :-D

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Antwort #8
mit arcade fire, radio 3 session, geiiiil!

j.

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Antwort #9
streambox ...  :-D


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Antwort #11
Zitat
@jürgen: kennst schon diese "Bloc Party" Studio Session ?


Kannte ich noch nicht, danke!!!

j.


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Antwort #13
gerade ein schönes musicblog entdeckt!


http://youaintnopicasso.blogspot.com/

viele bandlinks und mp3...

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und... ..schonmal jemand die Sendung "BLEND" auf "TD1"  (eigentlich ein türkischer Sender)  gesehen....?
Zufällig reingezappt! Und da läuft ja alles, was wir gerne sehen - Live oder im Video!
Heute nacht u.a. Decemberists, The kooks, hidden Cameras (zumindest einer davon),  Arctic Monkeys und die Truppe "We are Scientists", sowie ein Typ namens John Vanderslice, der doch tatsächlich des öfteren vom BO sprach...
Soll angeblich TÄGLICH kommen...  :)

Wow  - gerade läuft "Most Serene Republic"... auch das gefällt! schön schräg!


gruß,  Z

 :D

PS: ja, "Architecture in Helsinki"  sind auch gut!

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Antwort #14
Zitat
konzertmitschnittseite im netz
http://www.justconcerts.com
sehr starke sachen dabei ...
franzerl ferdi, lalipuna, interpol, calexico, pink mountaintops, mogwai, shins, organ, notwist, stills, weakerthans, tortoise, clinic, fiercy furnaces ....................

enjoy :-D


und bloc party find ich klasse!


Wow, vielen Dank, das ist klasse

 
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