Remember No this ist not ...? 04-03-2005, 19:42:36 Zitat[size=0px]Komplexes Klangerlebnis: Pat Methenys «The Way Up»[/size] Hamburg - Die CD beginnt mit Stille. Aus dieser Stille entsteht - erst nur wie eine Ahnung, dann wie erste Sonnenstrahlen und schließlich mit der Urkraft eines Vulkans - ein Sound. Dieser Prozess braucht nur wenige Sekunden, doch allein dieser Augenblick des Erwachens ist der beeindruckende Beginn von «The Way up», dem neuen Album der Pat Metheny Group. Will man sich mit einfachen Schubladen zufrieden geben, ist Pat Metheny schlicht der erfolgreichste Jazz-Gitarrist aller Zeiten. In Wirklichkeit ist er jedoch viel mehr als das und die Pat Metheny Group ist mehr als das Vehikel eines Gitarren-Zauberers. Die Band lässt quasi kein Genre aus: Bebop über leichten Free Jazz bis hin zur freien Improvisation, auch Folk und Country sind hörbar. Ebenso sind klassische Elemente und eingängiger Pop eines der Markenzeichen der Musiker. Pat Metheney tauchte er immer dort auf, wo man ihn am wenigsten vermutete. Sein erstes Album unter eigenem Namen, "Bright Size Life" (1976) verband bereits verschiedene Hybride von Jazz und amerikanischem Folk mit den harmolodischen Errungenschaften Ornette Colemans. Ein Jahr später formulierte er mit Keyboarder Lyle Mays, dem deutschen Bassisten Eberhard Weber und Drummer Dan Gottlieb erstmalig jenen flächigen Sound, der für die Produktionen der Pat Metheny Group typisch werden sollte. Seitdem erfand er nicht nur eine ganze Reihe von Stücken, die zu Klassikern wurden, vielmehr wurde der sich permanent weiter entwickelnde Sound der Pat Metheny Group selbst zum Standard, der tausendfach kopiert, in seiner Konsequenz aber nie erreicht wurde. 1982 stieß Bassist Steve Rodby hinzu, der seither mit Metheny und Mays den Kern der PMG bildet. Parallel zu dieser Institution, die Metheny seit nunmehr 28 Jahren betreibt, spielte er mit so unterschiedlichen Musikern wie David Bowie, Jim Hall, Ornette Coleman, Dewey Redman, John Scofield, Michael Brecker, Charlie Haden, Billy Higgins, Chick Corea, Herbie Hancock, Jack De Johnette und nahm sogar ein Stück von Steve Reich auf. «The Way Up» ist nun die entschlossene Fortführung dieses musikalischen Hintergrunds. Es steckt voller versteckter und offener Querverweise, die hier in neuer und recht ungewöhnlicher Weise zusammenmontiert sind. «The Way Up» ist gleichermaßen Bekenntnis wie Abgrenzung. «Das ist die ambitionierteste Platte, die wir als Band jemals gemacht haben», sagt Metheny. Sie beziehe sich auf vieles, das er in der Vergangenheit gemacht habe. «The Way Up» besteht aus einer Ouvertüre und drei langen Sätzen. Die miteinander verbundenen Teile haben nicht den Charakter von Songs, sondern von sich verschiebenden musikalischen Bögen mit einer ungeheuren Fülle an Motiven und Klangfarben. Für den Metheny-Fan führt «The Way Up» alles, was er immer am Sound dieser Band liebte, zur Vollendung. Für all jene, die Metheny bislang nichts abgewinnen konnten, steckt diese CD voller Überraschungen und Angebote. Hab ihn mal in der Philharmonie erlebt, mal was anderes.Keep swinging* beate * Quote Selected