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Thema: I Am Kloot - Gods And Monsters (342-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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I Am Kloot - Gods And Monsters

Gods And Monsters, das dritte Album von I Am Kloot, verweigert sich erneut dem Zeitgeist. Ob Retro, Revival oder Singer/Songwriter: keine Kategorie greift. Der Band aus Manchester mit dem unerklärlichen Namen, der nichts mit dem nordwestdeutschen Klootscheten zu tun hat, laufen deshalb auch die Fans nicht die Türen ein. Was vielleicht an den sehr intelligenten Texten liegt, vielleicht auch daran, dass große Gesten nicht das Ding von I Am Kloot sind. Dafür schreiben sie große Pop-Songs, die selbst in Momenten instrumentaler Zurückhaltung sehr kraftvoll klingen. Und Zurückhaltung ist das Konzept von Gods And Monsters. Obwohl der Gruppe um Sänger und Songschreiber John Bramwell so viele Instrumente wie nie im Studio zur Verfügung standen, haben sie so wenige wie nie gleichzeitig verwendet, nämlich vier. Wo viel weggelassen wird, entsehen Räume. Diese wollte Bramwell, um seinen Geschichten mit ihren existentiellen Fragen und Schicksalen mehr in den Fokus zu rücken. Klar ist seine Stimme, transparent die sorgfältigen Arrangements, bezaubernd die Melodien. Geprägt werden die dreizehn Songs, von denen keiner abfällt, von akustischen Passagen und einer ein wenig nach Jahrmarkt klingenden Wurlitzer "Funmaker" Orgel. Geprägt werden sie auch von sehr unterschiedlichen Stimmungen und stilistischen Verschiebungen. Hier gibt es mal ein paar Stranglers-Zitate, da geht die Reise in den französischen Chanson, dann fließt ein bisschen Jazz ein, wechselt das Metronom laufend die Schlagzahl, macht sich dezent Funkyness breit oder steht ein Piano ganz alleine da - und doch tragen sie alle diesen markanten I Am Kloot-Stempel. Der wird auch in vielen Jahren noch nicht verblichen sein.

j.

 
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