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Thema: die Denkweise eines "NichtBowieFans" (6433-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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die Denkweise eines "NichtBowieFans"

ich stell mir ab und zu mal die frage: was um gottes willen ist so schlimm ( im auge des "nichtbowiefans") david bowie zu hören? oder überhaupt david zu mögen/lieben. es ist für mich einfach unbegreiflich, schief angeguckt zu werden, wenn man sagt: "ich höre david bowie." warum ist das so??? er ist ein toller mann, macht klasse musik und ist dabei noch einer der grössten, aber trotzdem können manche nicht verstehen, das man bowie hört. das geht mir einfach nicht in den kopf. und das beste ist noch, das die jenigen höchstens 2 lieder von ihm kennen, oder vielleicht das noch nicht einmal. ja ja, aber sagen können: david bowie mag ich nicht. irgendwie macht mich das sauer. als ich noch kein bowie fan war und auch kaum songs von ihm kannte, habe ich niemals gesagt: bowie? oh gott, ne lass mal. und warum? weil ich nicht das recht hatte negativ über ihn zu sprechen. wie denn auch? ist das wohl so ein gruppenzwang der "nichtbowiefans", die dann die aufgabe haben, immer doof zu gucken, wenn denen ein "bowiefan" über den weg läuft? :wink:

die Denkweise eines "NichtBowieFans"

Antwort #1
tja, Leute, die Bo nicht mögen sind einfach richtig blöd und beknackt und und rundum bescheuert.... d.h. machen fehlt schlichtweg ein wichtiges Areal im Gehirn, nämlich das für gute Musik. Hehe.
Vermutlich wurden sie in früher Kindheit mit irgendetwas ganz verheerendem akustisch belastet, vermutlich extrem schlechter Musik, was zu frühkindlichen Traumata und negativer Konditionierung führte.
Solche frühkindlichen Traumata sind leider nur sehr schwer in Griff zu bekommen. Im schlimmsten Fall erfuhren sie während des Heranwachsens auch noch eine positive Verstärkung durch weitere Einwirkung schlechter Musik, wahrscheinlich sogar aus freiem Willen, was insofern bereits als fortgeschrittene Symptomaktik angesehen werden muß.
In diesem fortgeschrittenen Stadium findet eine Projektion statt - das eigene Defizit wird nicht gesehen, bzw. als Stärke uminterpretiert und Bowie  als "negativ" eingestuft und als "wenig erstrebenswerte Erfahrung" von vornherein abgelehnt - und damit auch jede weitere Konfrontation mit dem Bo vermieden - während man selbst sich auf eine selbstgerechte Insel schlechten Geschmackes zurügezogen hat.
Warum das so ist? Wir vermuten schlichtweg eine Art von Angst. Bomusik rüttelt auf, kann emotional unter die Haut gehen und läßt selten kalt. Sie führt nicht, wie z.b. Phil Collins zur einlullenden Verstärkung des ewig gleichen, nein, BO stellt den Status Quo in Frage und entführt denjenigen, der sich darauf einläßt, auf ein akustisches Abenteuer, von dem es kein Zurück gibt... 

Therapiemöglichkeiten? oops, wir forschen noch... aber wie sehr oft, liegt vor dem Therapieerfolg zunächst die Einsicht des Defizits und der Wunsch nach Besserung... Bisweilen hat aber auch schon die überraschende Konfrontation mit BO, bzw. gezielt ausgesuchter Bo-Akustik  zu überraschenden Erfolgen geführt...

gruß, Z 8O

die Denkweise eines "NichtBowieFans"

Antwort #2
tja, dr.zick,

die diagnose fiel ja ganz gut aus!
ich kann dazu nur folgendes sagen:

als ich begann bowie zu hören, merkte ich wie ich zum fanatiker wurde, überall poster, ich schnitt mir die haare wie er, färbte sie, gewann einen hang zum extremen.
ich dachte sogar manchmal bowie hätte seine songs für MICH geschrieben!!!
mich berührte sein oft wimmernder, weinerlicher, schreiender, klagender ton in den gesangspartien.
ich wusste sofort, das is was ganz besonderes.
das ist heute noch so, aber der grossteil der menschen interpretiert das ganze auf eine völlig andere art und weise.

da heisst es:"der kann ja nicht mal singen", "der singt ja komplett falsch" (it´s no game, stimmt ja auch), oder "der redet doch nur"

ja sicher, stimmt teilweise auch, aber ICH habe immer alles, sozusagen perfekte gehasst!
ich kann z.B. wunderschöner klassische Musik wenig abgewinnen, ich liebe eher die schweren, schwierigen stücke!
das setzt sich in vielen dingen fort, auch beim sport!
wenn ich mit dem bike bergauf fahre suche ich meistens den schweren weg, nicht die flache schotterumfahrung!

Bowie ist nunmal schwere kost, und jeder der sich nur "ein bisschen" mit musik beschäftigt, wird immer um ihn einen bogen machen, denn seine musik ist weder tanz- noch stimmungstauglich!

sie regt an zu denken, und das fällt sehr vielen menschen sehr, sehr schwer!

darum schütteln viele den kopf und wundern sich darüber wie man sich mit musik sozusagen dermassen "fordern" kann!

j.

Re: die Denkweise eines "NichtBowieFans"

Antwort #3
Zitat
ich stell mir ab und zu mal die frage: was um gottes willen ist so schlimm ( im auge des "nichtbowiefans") david bowie zu hören? oder überhaupt david zu mögen/lieben. es ist für mich einfach unbegreiflich, schief angeguckt zu werden, wenn man sagt: "ich höre david bowie." warum ist das so???

Naja, kommt halt zum einen darauf an, was für ein Vorstellungsbild Dein Gegenüber von Bowie im Kopf hat, irgendeine Schublade geht ja da - wenn er was mit dem Namen anfangen kann - bei jedem auf. Und dann kommt's halt drauf an, was da drin liegt, wenn er sie aufzieht und welche Einstellung er zu dem hat, was er da findet.

Wenn ich sie aufmachen würde und dann sowas dabei rauskäme ... [size=0px]*brrr[/size]



... und sowas wie Let's Dance oder Modern Love würd ich auch ganz schnell wieder zumachen und sagen "ach, nee, danke, muss nich sein ...". - Wenn das mein erster Eindruck gewesen wäre, hätte ich mit Sicherheit gar nicht erst die Muße aufgebracht, mich in sowas wie die Heroes einzuhören. Wenn ich nicht zum Glück schon vorher eingestiegen wäre, hätt's gut sein können, dass ich mich davon frühzeitig hätte abschrecken lassen [size=0px](... so hat es mich nur sehr  erschreckt ...).[/size]

Pics wie dieses
sind vielleicht auch nicht gerade besonders anziehend 
    [size=0px]  ... dabei kann Ziggy sooo schön sein ... :-) [/size]
     [/list] Was auch eine Rolle spielen könnte, dass immernoch manche Probleme im Umgang mit Homosexualität haben und Bowie es Anfang der '70er erfolgreich geschafft hat, in jahrelanger PR-Arbeit seine Person nachhaltig mit Homosexualität zu assoziieren. - Wenn Du dann auf jemanden triffst, der - warum auch immer - von seiner Sozialisation her Berührungsängste mit Schwulen hat, wird er vermutlich dicht machen, wenn Du ihn mit Bowie konfrontierst.

    Auch das Unbeständige an ihm mag manche faszinieren und andere wiederum irritieren.

    Klatsch-und-Tratsch-Presse wie die Bravo hat diese Tendenz zur Ambivalenz in der Wahrnehmung Bowies zu Schlagzeilen wie "Bowie - gehasst oder geliebt" inspiriert.

    Frag die Leute doch mal, was sie mit Bowie assoziieren und was sie an Bo so abschreckt.

    Keep swinging

    * beate *

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #4
    Bevor ich Bo-"Fan" wurde (ich mag das Wort Fan irgendwie nicht, das klingt so *kreisch*) sagte mir der Name David Bowie zwar was, aber ich konnte absolut nichts damit anfangen. Bis ich dann das Video Thursdays Child sah und irgendwann später dann erfuhr, dass Bo der Interpret ist...

    Meine Eltern habe ich mal zu Bo befragt. Meine Mutter kann gar nichts mit ihm anfangen, mein Vater hat mal "Der Mann der vom Himmel fiel" im Kino gesehen und fand den total strange.  Seitdem denkt er, Bowie ist seltsam.
    Hat er ja gar nicht mal so unrecht, aber ich glaube "DMDVHF" ist wohl ein schlechter Einstieg. Ich fand den Film auch grottig... [size=0px]nicht schlagen! [/size] :oops:

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #5
    Zitat
    Pics wie dieses 
    sind vielleicht auch nicht gerade besonders anziehend
    die meisten wissen doch noch nicht einmal, das er mal so ausgesehen hat. ich zum beispiel wusste es auch nicht. ich hatte immer nur ein bild von ihm im kopf, und zwar das aus der let`s dance zeit. heute kenn ich sie alle und bin so begeistert vom bo.

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #6
    solltest dir das buch "Bowiestyle" zulegen, ich find das ist das schönste Buch über bowie mit tonnenweise Bildern.
    Ich schlags immer wieder gerne auf!



    j.

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #7
    Zitat
    solltest dir das buch "Bowiestyle" zulegen,
    das ist doch bestimmt auf englisch und ihr wisst ja... aber wenn da ganz viele bilder drin sind, dann kann man sich das ja noch mal überlegen. :love:

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #8
    Poah, was für eine Frage! Als ob ich mir die nicht selbst schon hunderte Male gestellt hätte.

    Was läuft falsch bei mir? Oder läuft etwa was bei allen anderen falsch?

    Ich glaube es hat was damit zu tun, dass Bowie einfach zum Extremen neigt. Frühe Ziggy-Phase, dann sein androgynes Aussehen, seine "schräge bis anspruchsvolle" Musik. Ich schätze die Allgemeinheit hat ein Probelm mit allem was anders ist. Anders = schlecht, find ich doof, will ich nicht sehen/hören.

    Das ist zwar sehr bedauerlich aber da kann man nix machen  :nixweiss:

    Kommentare wie: Der singt schief oder der spricht ja bloß, habe ich auch schon zu genüge gehört. Aber es waren auch Kommentare dabei wie: Wie sieht der denn aus, der ist ja wie ein Mädchen geschminkt. Das hat vielleicht tatsächlich mit der Homosexuellen-Phobie bei manchen Männern zu tun, who knows?!

    Alle die ich kenne (außer mein Kollege) geben sich mit Geist und Körper vollkommen dem Mainstream hin und wenn dann ein Name wie David Bowie genannt wird, bekommen sie angst: Oh Gott, Bowie = geschminkt, weibisch, sieht nicht normal aus, kann nur schräg singen, komische Texte = anders = schlecht, find ich doof, will ich nicht hören.

    Mir ist es mittlerweile echt egal, was die Leute darüber denken. Ich finde Bowie toll und muss mich auch ganz sicher nicht dafür schämen - soweit kommt´s noch. Dennoch ärgert es mich wenn ich dafür komisch angesehen werde, aber so sind die Menschen halt, da müssen wir durch, Leute!  :wink:

    Und hey!!! Nichts gegen "The Man who fell to earth", der hat mich erst so richtig auf Bowie gebracht. Ich finde den Film ehrlich genial - natürlich hauptsächlich weil ER mitspielt  :D  Da spielt er doch so richtig schön strange. Ich war/bin fasziniert - jedesmal wieder wenn ich ihn sehe und das sind nicht wenige Male gewesen  :razz:

    Greetings,
    Sandy!

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #9
    ...es wurden auch schon Erfolge erzielt mit kleinen BOs, die dem Probanden auf die (nackte!) Hand gesetzt wurden...

    gruß,Z

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #10
    Zitat
    ...es wurden auch schon Erfolge erzielt mit kleinen BOs, die dem Probanden auf die (nackte!) Hand gesetzt wurden...

    gruß,Z


     :yau:

    "So, jetzt ganz ruhig, wir setzen ihn erstmal auf dem Handrücken ab und schaun was er macht. Der ist ganz lieb, ehrlich! Und? Fühlt sich doch gar nicht ekelig an, oder? Ganz brav der Kleine! So, jetzt stups ich ihn mal an, damit er ein bißchen rumläuft. Hach ja, jetzt läuft er ja. Und? Gar nicht so borstig, wie du gedacht hast, oder. Was? Ob der beißt? Oder gar sonstwie gefährlich ist? Nein, ganz ehrlich, der hat mehr angst vor dir, als du vor ihm. So, und nächste Woche lassen wir dann mal über den Arm krabbeln ..."

     :D  :D  :D  :D  :D

    Greetings,
    Sandy!

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #11
    :D  :D  :D  :D

    gruß,Z

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #12
    Also, ich muss mich immer wundern, wenn ich lese, dass andere Leute blöde Kommentare zu hören bekommen, wenn sie zu erkennen geben, dass sie sich für Bowie interessieren  [size=0px]( kann das Wort "Fan" nicht leiden und würde mich selbst auch nicht als "Bowie-Fan" bezeichnen; finde ihn lediglich hochgradig interessant )[/size].

    In meiner Umgebung kennen ihn die Leute entweder gar nicht und haben auch nichts Negatives gegen ihn vorzubringen, oder sie grinsen anerkennend, wenn ich den Namen "Bowie" fallen lasse.
    Eine gute Freundin, die an Musik nicht interessiert ist und die seit Jahren mit ein paar Pfunden zuviel zu kämpfen hat, hat als Kommentar zu Bowie gemeint, klar kenne sie den; das sei doch "so ein ganz Dünner".   
    Ein Verwandter, von dem ich mir mal eine Bowie-CD zu Weihnachten gewünscht habe, hat bei dieser Gelegenheit auch noch die "Best of"-CD für sich selbst gekauft, weil er irgendwie eine positive Vorstellung von Bowie-Musik hatte, ohne sich vorher besonders damit beschäftigt zu haben.

    Also, ich habe bisher nicht feststellen können, dass Bo irgendwie ein negatives Image hat.

    Hab wahrscheinlich Glück gehabt. :)

    Gruß
    Dosch

    die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #13
    Zitat
    Zitat
    ...es wurden auch schon Erfolge erzielt mit kleinen BOs, die dem Probanden auf die (nackte!) Hand gesetzt wurden...

    gruß,Z


     :yau:

    "So, jetzt ganz ruhig, wir setzen ihn erstmal auf dem Handrücken ab und schaun was er macht. Der ist ganz lieb, ehrlich! Und? Fühlt sich doch gar nicht ekelig an, oder? Ganz brav der Kleine! So, jetzt stups ich ihn mal an, damit er ein bißchen rumläuft. Hach ja, jetzt läuft er ja. Und? Gar nicht so borstig, wie du gedacht hast, oder. Was? Ob der beißt? Oder gar sonstwie gefährlich ist? Nein, ganz ehrlich, der hat mehr angst vor dir, als du vor ihm. So, und nächste Woche lassen wir dann mal über den Arm krabbeln ..."

     :D  :D  :D  :D  :D

    Greetings,
    Sandy!


     :lol:  :lol:  :lol:

    Zitat
    Ich glaube es hat was damit zu tun, dass Bowie einfach zum Extremen neigt. Frühe Ziggy-Phase, dann sein androgynes Aussehen, seine "schräge bis anspruchsvolle" Musik. Ich schätze die Allgemeinheit hat ein Probelm mit allem was anders ist. Anders = schlecht, find ich doof, will ich nicht sehen/hören.

    Dem schliesse ich mich an...aber mittlerweile ist es mir herzlichst egal, was die Allgemeinheit in der Richtung denkt  :wink:

    Re: die Denkweise eines "NichtBowieFans"

    Antwort #14
    Zitat
      Frag die Leute doch mal, was sie mit Bowie assoziieren und was sie an Bo so abschreckt.


    Ich stelle folgende Theorie auf:

    50 % der Befragten bekommen große Augen und fangen an zu stottern, weil sie mit dieser Frage nicht gerechnet und keine Antwort darauf haben.

    30 % der Befragten antworten pauschal mit "Die Musik ist scheiße". Und auf die Anschlussfrage "Welche Songs/Schaffensperioden gefallen dir nicht?" folgen wieder die großen Augen, der Rest ist Schweigen.

    20 % der Befragten können konkret Songs benennen, die in die Richtung Lets's Dance und China Girl gehen oder spielen auf die "Homosexualität" an. Man hakt weiter nach, fragt nach Ziggy, der Berlin-Periode oder Hours .... s. o.


     :gut:  Eine gute Frage, Beate! Ich werde sie bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit stellen!

     
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