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Thema: I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020 (369-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema - Thema abgeleitet von Cygnet Committee | Sd...
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I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020

I Would Be Your Slave

David  war ein Musik-Gott, aber der Glaube an Gott fiel ihm schwer. Immer wieder setzte er sich mit dem Glauben und mit Religion auseinander - zuletzt auf dem Totenbett.

Zitat
Mein spirituelles Leben zu hinterfragen, war immer relevant für das, was ich schreibe. Ich bin kein Atheist und das bereitet mir Sorgen. Etwas hält mich zurück: Also, ich bin fast ein Atheist. Gebt mir noch ein paar Monate…

 David hat die Frage, ob er an Gott glaube oder nicht, wohl nie gelöst, obwohl er die ganze Palette der Religionen getestet hat. In „I Would be Your Slave“ spricht er direkt mit Gott. Er ist davon überzeugt, dass Gott ihn irgendwo auslacht, oben in der Stille, in die er sich schmollend zurückgezogen hat. Er bittet Gott, sich so zu zeigen, dass man ihn verstehen kann.

1997, in einem Interview mit der Zeitschrift „Die Zeit“ sagt er:

Zitat
Vielleicht habe ich tatsächlich die ganze Zeit dasselbe gesagt, seit meinen Anfängen bis heute. Es ging immer um eine Art spiritueller Suche. Es geht darum, die Organisation dieser Suche nicht als vorgegeben zu akzeptieren. Formale Religion ist nicht genug, es muss einen anderen Weg geben, eine neue Interpretation von Gott. Das ist noch sehr vage, aber irgendwo da drin steckt das, worüber ich meine Songs schreibe. Für mich ist es schon ein bisschen beängstigend, im Nachhinein festzustellen, dass ich die ganze Zeit diese Besessenheit hatte. Die hat auch kein bisschen nachgelassen in den letzten dreißig Jahren. Das ist mein persönliches… na ja, Kreuz-das-ich-zu-tragen-habe will ich in diesem Zusammenhang lieber nicht sagen. Es ist meine große Lebensfrage.

Jürgen von Rutenberg (Zeitmagazin) fragt weiter, ob für Bowie der Weltraum „nur eine Metapher für“ sein „Verhältnis zum Unbekannten und Unendlichen“ sei, holt Bowie noch einmal weit aus:

Zitat
Genau! Diese ganze Symbolik, die ich benutzt habe, die Sciencefiction-Hardware und all dieses Zeug – das sind alles nur Metaphern für die üblichen Fragen: Was ist unsere Verbindung mit dem Kosmos? Warum wurden wir geboren? Was sollen wir tun, während wir hier sind? Und wo gehen wir hin, wenn wir sterben? …. Viele meiner Songs haben außerdem etwas Märchenhaftes an sich, in das die Leute ihre eigenen Ängste hineinlegen können. So wie die Geschichten in der Bibel oder die griechischen Tragödien auch immer unsere Ängste und Nöte ausspielen. Meine Songs machen im Grunde dasselbe, nur etwas kleiner.



Jones Beach 2002



David Bowie - I Would Be Your Slave (live London 2002)

LG
Petra

Meltdown 2002

Antw.: I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020

Antwort #1
Mit "I Would Be Your Slave" haben wir  einen bewegenden Song neueren Datums. Nur das „neueren Datums“ leider nun auch schon gute 18 Jahre sind. Oh je, wie die Zeit vergeht….

Auf dem Plattenteller drehte sich heute Morgen die Studio- und eine Live-Version: Die Montreux-Aufnahme vom 18. Juli 2002, aufgenommen im The Stravinsky Auditorium ist phantastisch und kommt in überragender Qualität daher.

Antw.: I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020

Antwort #2
Ja, ein wunderschöner Song des Tages! Ich liebe ihn sehr! Für mich hat er eine ganz eigene "Aura",
Danke für die Links zu den Live-Aufnahmen, daran werde ich mich heute Abend noch einige Male berauschen :-)
(Hört ihr eigentlich auch die Beatmungsmaschine und müsst ihr bei all den Gefühlen und Gedanken, die bei diesem Song aufkommen auch manchmal an "Jareth" denken?)
liebe Grüße
Bluebird

Antw.: I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020

Antwort #3
Ja, ein wunderschöner Song des Tages! Ich liebe ihn sehr! Für mich hat er eine ganz eigene "Aura",
Danke für die Links zu den Live-Aufnahmen, daran werde ich mich heute Abend noch einige Male berauschen :-)
(Hört ihr eigentlich auch die Beatmungsmaschine und müsst ihr bei all den Gefühlen und Gedanken, die bei diesem Song aufkommen auch manchmal an "Jareth" denken?)
liebe Grüße
Bluebird

Ich wusste bislang nicht wie eine Beatmungsmaschine klingt. Nun höre ich Sie und werde in meinen Post zuvor das "wunderschön" durch "bewegend" ersetzen. Das trifft es dann doch besser und ich werde den Song wohl nie wieder hören können, ohne die Beatmungsmaschine aus dem Kopf zu bekommen. Das hat man nun von den ganzen Details.


Antw.: I Would Be Your Slave | SdT 24.06.2020

Antwort #4
Tony Visconti:

David und ich haben die Streicherparts für "I Will Be Your Slave" gemeinsam auf dem Küchentisch in den Allaire Studios geschrieben. Das war für das Heathen-Album. Er sang die oberste Zeile, in der der Part der 1. Violine wurde. Ich schrieb die Harmonien für den Rest der Streicher. Das Scorchio-Quartett kam nach dem 11. September aus New York City und wir nahmen sie auf. Das war unsere erste Bestätigung, dass das Leben weitergehen muss.

 
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