I Pray Ole
"Boys Keep Swinging"!
Bis heute höre ich Sonja und mich nach der Zeile "Boys always work it out!" laut "stimmt überhaupt nicht!" rufen. Hat sich mit 17/18 Jahren bei uns etabliert und klingt bis heute nach.
Während Sway die “Boys Keep Swinging”- 40th-Anniversary Single umdreht, hallt auch in seinem Kopf, ein in seiner Vorstellung zweistimmiges „stimmt überhaupt nicht!" nach. Da wagen es die die beiden Peopleloids* doch tatsächlich, unseren Freund ein trotziges „stimmt überhaupt nicht!" entgegenzusetzen. Was das wohl soll?
Hat unser Freund nicht immer und ewig, alles ganz großartig ausgearbeitet und alles auch fertigbekommen? Und überhaupt! Das hat Bowie doch bestimmt ernst gemeint, mit dieser Schlüsselzeile "Boys always work it out!". Sway hat hier keine Zweifel und antwortet den beiden plötzlich aufmüpfig gewordenen Peopleloids* mit einem trotzigen „stimmt doch“.
Sway wundert sich, was dieser Protest zu bedeuten hat und senkt den Tonarm auf der B-Seite der “Boys Keep Swinging”- 40th Anniversary Single ab. Nanu, was hat sich denn hier versteckt. Dieser Song kommt Sway bekannt vor, und irgendwie auch nicht. Das klingt doch nach „Look Back In Anger“, der Version von 1988! Und auch ein wenig nach „Red Sails“ und „Repetition“. Sway erinnert sich, dass dieses wohl der ominöse Bonus-Track „I Pray Ole“ der Neunziger-Ryko-Neuauflage von „Lodger“ zu sein scheint. Sway schaut nach und hat Recht. Und wo Sway Recht hat, hat er Recht!
"Boys always work it out!", denkt er und freut sich diesen Track, nach so vielen Jahren endlich auf Vinyl besitzen zu dürfen. Doch in seine Rechthaberei mischen sich leichte Zweifel, wie das damals war mit diesem Track. Sway versucht sich erinnern und fängt an in seiner total zerfletterten Ausgabe der Bowie-Bibel von Nicolas Peeg zu blättern. Mit großem Erstaunen liest Sway, dass hier laut den Credits nur Brian Eno, Dennis Davis, George Murray und David Bowie am Werke waren und dieser Song im Rahmen der „Lodger“-Sessions aufgenommen worden sein soll. Abgemischt wurde „I Pray Ole“ laut den Credits im Jahre 1991 von David Bowie und David Richards . Und in der Tat klingt dieser Song zwar auch nach „Lodger“ hat aber auch Anleihen an den typischen Tin Machine Sound des zweiten Albums.. Und in der Betonung der Zeile „can you make it through“ sieht Peeg Ähnlichkeiten zu dem im Jahre 1990 veröffentlichen Track „Pretty Pink Rose“. Und wo Pegg Recht hat, hat er Recht. Alles in allem bleiben die Indizien der Herkunft dieses Stückes rätselhaft und verworren!
Selbst Visconti, der ja damals bei den „Lodger“-Aufnahmen dabei war, hat kein Erinnerungsvermögen an diesem Song. Tony vermutet, dass es sich hierbei um kein (reines) „Lodger“-Werk handelt, und dass der Track erst vielleicht ein wenig später zusammen mit David Richards in Montreux aufgenommen worden ist. Und dann auch erst einige Jahre später im Rahmen einer Tin Machine Session fertiggestellt worden ist. Bowies Gitarre und der Gesang könnten erst nachträglich zu dem Backing-Track hinzugefügt sein können. Vieles spricht dafür! Egal denkt sich Sway, Hauptsache unser Freund hat es dann doch geschafft, dieses Stück auszuarbeiten und fertigzustellen. Sway fühlt sich bestätigt: "Boys always work it out!". Egal wann und wo! Das ist ein Fakt und „I Pray Ole“ fetzt dann nach mehrmaligem lautem Hören irgendwie doch.
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David Bowie, "I Pray Ole"